Fiatgeld: Wie Kreditvergabe Blasen erzeugt und Krisen auslöst

Das wirtschaftliche System ist anfällig für Instabilitäten, die durch zyklische Blasenbildung und deren anschließendes Platzen gekennzeichnet sind. Diese Blasen entstehen häufig in Phasen expansiver Geldpolitik, wenn Zentralbanken versuchen, das Finanzsystem zu stützen. Der Kreislauf wirtschaftlicher Instabilität wird durch Zinsanpassungen und Veränderungen in der Geldmenge beeinflusst, was schließlich zu massiven Preisanpassungen führt.

1. Entstehung wirtschaftlicher Blasen

Wirtschaftliche Blasen entstehen, wenn die Preise für Vermögenswerte wie Aktien, Immobilien oder Rohstoffe stark ansteigen und ein Niveau erreichen, das durch die fundamentalen Werte nicht gerechtfertigt ist. Diese Überbewertung wird oft durch spekulatives Verhalten und überschüssige Liquidität verstärkt, die in das Finanzsystem fließt. In solchen Phasen spielt die expansive Geldpolitik der Zentralbanken eine entscheidende Rolle.

1.1 Rolle der Zentralbanken

Zentralbanken beeinflussen das Wirtschaftsgeschehen durch Steuerung der Geldmenge und Zinspolitik. In Phasen wirtschaftlicher Schwäche senken sie die Zinsen und schaffen zusätzliche Liquidität, um den Finanzmärkten zu helfen. Dies führt jedoch oft dazu, dass Vermögenspreise stark ansteigen und spekulative Investitionen zunehmen, was eine Blasenbildung begünstigt.


2. Expansive Geldpolitik und Inflation

Eine expansive Geldpolitik, die darauf abzielt, die Wirtschaft zu stützen, hat häufig inflationäre Nebenwirkungen. Wenn die Geldmenge steigt und die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das Angebot übersteigt, steigen die Preise.

2.1 Inflation und Kaufkraft

Steigende Preise mindern die Kaufkraft der Verbraucher. Eine Inflationsrate über dem Zielkorridor der Zentralbanken hat unmittelbare Auswirkungen auf die Preise von Waren und Dienstleistungen. In Deutschland lag die Inflationsrate im September 2024 bei +1,6 %. Dies beeinflusst das Konsumverhalten, da die realen Einkommen sinken.

2.2 Goldpreis und Inflation

In Zeiten steigender Inflation suchen Investoren nach sicheren Anlagen. Der Goldpreis, der am 16. Oktober 2024 bei 2.662,23 USD liegt, spiegelt das Vertrauen der Anleger in physische Vermögenswerte wider. Gold gilt in solchen Phasen als „sicherer Hafen“, da es seinen Wert im Gegensatz zu Papierwährungen besser bewahren kann.


3. Zinserhöhungen und Liquiditätsverknappung

Zentralbanken greifen oft zu Zinserhöhungen, um die Inflation zu bekämpfen. Höhere Zinsen verteuern Kredite und drosseln die Nachfrage nach Investitionen. Gleichzeitig reduzieren die Zentralbanken die Liquiditätsflutung des Marktes, um spekulative Übertreibungen zu begrenzen.

3.1 Auswirkungen von Zinsanhebungen

Zinsanhebungen haben weitreichende Auswirkungen auf das Finanzsystem. Sie verteuern die Refinanzierungskosten für Unternehmen und Konsumenten. Das verringert den Spielraum für Investitionen und reduziert das Wachstumstempo der Wirtschaft. Zudem erschwert eine restriktivere Geldpolitik die Kreditaufnahme, was zu einem Rückgang der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen führt.


4. Entladung von Ungleichgewichten im System

Wenn die restriktive Geldpolitik einsetzt und die Zinsen steigen, entladen sich die in der Phase der expansiven Geldpolitik aufgebauten Ungleichgewichte. Überhöhte Vermögenspreise fallen drastisch, und es kommt zu einer Preiskorrektur. In vielen Fällen mündet diese in einer systemischen Krise.

4.1 Bankenkrise als Folge

Eine starke Zinsanhebung kann die Finanzstabilität gefährden, insbesondere wenn Banken große Mengen an Krediten vergeben haben, die bei hohen Zinsen nicht mehr bedient werden können. Dies führt zu einer Welle von Kreditausfällen und steigenden Verlusten im Bankensektor. In schweren Fällen resultiert dies in einer Bankenkrise, die sich auf das gesamte Finanzsystem auswirken kann.


5. Das Platzen von Blasen

Blasen platzen, wenn die spekulativen Übertreibungen nicht mehr tragfähig sind und die Marktteilnehmer beginnen, ihre Vermögenswerte zu verkaufen. Dies führt zu einem massiven Preisverfall, der sowohl den betroffenen Markt als auch andere Bereiche der Wirtschaft destabilisieren kann. Der Prozess verläuft oft schnell und unerwartet.

5.1 Beispiele historischer Blasen

  • Dotcom-Blase (2000): Der übermäßige Hype um Technologieunternehmen führte zu stark überhöhten Aktienkursen, die nach dem Platzen der Blase stark abstürzten.
  • Immobilienblase (2008): Die starke Kreditvergabe im Immobiliensektor führte zu einem Preisanstieg, der durch das Platzen der Blase einen globalen Finanzcrash auslöste.

6. Zyklus der wirtschaftlichen Instabilität

Der wirtschaftliche Kreislauf ist durch wiederkehrende Phasen von Blasenbildung und deren Platzen geprägt. Zentralbanken spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Die zyklische Natur dieser Instabilitäten wird durch eine wechselnde Geldpolitik und die Reaktion der Märkte auf Zinsschwankungen bestimmt.

Kreislauf Zentralbanken
Kreislauf Zentralbanken
  • Zentralbanken senken die Zinsen und schaffen Liquidität: In wirtschaftlichen Krisen senken Zentralbanken die Zinsen und schaffen zusätzliche Liquidität, um die Märkte zu stabilisieren.
  • Inflation steigt über den Zielkorridor: Die expansive Geldpolitik führt häufig zu einem Anstieg der Inflation, der über das angestrebte Niveau hinausgeht und die Kaufkraft der Verbraucher schwächt.
  • Zentralbanken erhöhen die Zinsen: Um die Inflation zu bekämpfen, sehen sich Zentralbanken gezwungen, die Zinsen zu erhöhen und die Liquiditätsversorgung zu drosseln.
  • Ungleichgewichte entladen sich: Die restriktive Geldpolitik führt zu einer Entladung der vorherigen Ungleichgewichte, was in einer Krise enden kann, da sich finanzielle Belastungen kumulieren.

7. Fiatgeld und der zweistufige Geldschöpfungsprozess

Im Fiat-Geldsystem, das auf Vertrauen in den Staat und die Zentralbank basiert, entsteht Geld durch einen zweistufigen Geldschöpfungsprozess, der sowohl die Zentralbanken als auch die Geschäftsbanken einbezieht. Dabei ist entscheidend, dass Geld erst durch das Vorhandensein von Schulden (Schuldscheinen) existiert.

7.1 Stufe 1: Geldschöpfung durch die Zentralbank

Zentralbanken drucken kein Geld im herkömmlichen Sinne, sondern schaffen es durch die Bilanzverlängerung. Sie erzeugen neues Geld, indem sie Schuldscheine (sogenannte Wertpapiere oder Verbindlichkeiten) von Geschäftsbanken akzeptieren. Diese Schuldscheine repräsentieren eine Schuld der Geschäftsbank gegenüber der Zentralbank. Erst mit der Übergabe dieser Schuldscheine erhalten die Geschäftsbanken neues Zentralbankgeld, welches in Form von Bargeld oder Reserven auf den Konten der Geschäftsbanken bei der Zentralbank bereitgestellt wird. Das Geld entsteht also erst, nachdem ein Schuldschein vorhanden ist, der als Gegenwert für die neu geschaffene Liquidität dient.

7.2 Stufe 2: Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken

Nachdem Geschäftsbanken Geld von der Zentralbank erhalten haben, schöpfen sie selbst weiteres Geld durch die Vergabe von Krediten. Wenn ein Kreditkunde einen Kredit aufnimmt, unterzeichnet er ebenfalls einen Schuldschein (in Form eines Kreditvertrages), der eine Verpflichtung zur Rückzahlung des Kredits darstellt. Auf Basis dieses Schuldscheins wird dem Kreditkunden ein Betrag auf seinem Girokonto gutgeschrieben. Das Girokontoguthaben repräsentiert Geld, das der Kreditnehmer nun verwenden kann, obwohl dieses Geld physisch nicht existiert – es ist durch den Kreditvertrag (Schuldschein) gedeckt.

In diesem Prozess entsteht neues Giralgeld (Buchgeld), das die Geldmenge in der Wirtschaft erweitert. Wichtig ist, dass dieses Geld erst durch die Kreditvergabe und den dazugehörigen Schuldschein erschaffen wird – ohne den Schuldschein würde kein neues Geld entstehen. Die Schaffung von Geld ist also untrennbar mit der Schaffung von Schulden verbunden.

7.3 Geld und Schulden

Im Fiat-Geldsystem ist Geld erst dann „echtes“ Geld, nachdem ein entsprechender Schuldschein existiert. Dies bedeutet, dass jede Erweiterung der Geldmenge gleichzeitig eine Erweiterung der Schulden darstellt. Das gesamte System beruht somit auf dem Vertrauen in die Fähigkeit der Kreditnehmer, ihre Schulden in der Zukunft zu begleichen, und auf der Stabilität der zugrunde liegenden Wirtschaftsstrukturen.

7.4 Giralgeld als Basis für weitere Kreditschöpfung (Giralgeldschöpfung)

Ein entscheidendes Merkmal des Fiat-Geldsystems ist die Giralgeldschöpfung, also die Erzeugung von Giralgeld durch die Geschäftsbanken, die durch Kreditvergabe erfolgt. Dieses Giralgeld (Buchgeld), das auf den Girokonten der Kreditnehmer erscheint, ist nicht nur eine Form von Geld, die im Zahlungsverkehr genutzt werden kann, sondern es bildet auch die Grundlage für die weitere Kreditschöpfung.

Die Geschäftsbanken verwenden das von ihnen geschaffene Giralgeld, um es als Reserven zu halten oder erneut zu verleihen. Da nicht alle Kunden ihr gesamtes Giroguthaben gleichzeitig abheben, können Banken den größten Teil dieses Giralgeldes wieder als Kredite vergeben. Dieser Prozess wird als „Fraktionalreservebanking“ bezeichnet. Dabei hält die Bank nur einen kleinen Bruchteil des Giralgeldes als Reserve zurück und vergibt den Rest als Kredite. Durch diese erneute Kreditvergabe wird weiteres Giralgeld geschaffen, das auf den Konten der neuen Kreditnehmer gutgeschrieben wird – ein Prozess, der als Giralgeldschöpfung bezeichnet wird.

Dieser fortlaufende Kreislauf ermöglicht es den Geschäftsbanken, durch Giralgeldschöpfung die Geldmenge in der Wirtschaft stetig zu erweitern, solange genügend Nachfrage nach Krediten besteht und die Banken die Mindestreserveanforderungen der Zentralbank erfüllen. Dabei entsteht eine exponentielle Ausweitung der Geldmenge, da immer neues Giralgeld durch neue Schulden geschaffen wird. Allerdings führt dies auch zu einem kontinuierlichen Anstieg der Gesamtverschuldung im Wirtschaftssystem, da jedem geschaffenen Geldeintrag eine entsprechende Schuld gegenübersteht.

7.5 Unbegrenzte Kreditvergabe und die Rolle der Zentralbank

Im Fiatgeldsystem haben Geschäftsbanken die Möglichkeit, Giralgeld in erheblichem Umfang durch die Vergabe von Krediten zu schöpfen, da sie nicht durch einen festen Vermögensstandard wie Gold begrenzt sind. Diese Freiheit birgt jedoch Risiken, da die Banken die Tendenz haben, übermäßig viele Kredite zu vergeben, was schließlich zu einer instabilen wirtschaftlichen Lage führen kann.

7.5.1 Schulden und Eigenkapital

Das Giralgeld, das durch Kreditvergabe geschaffen wird, stellt im Kern Schulden dar, die von den Kreditnehmern zurückgezahlt werden müssen. Solange die Kredite bedient werden, erscheint das System stabil. Allerdings können Geschäftsbanken ihre Bilanzen so manipulieren, dass sie sich durch die Schaffung von Giralgeld kurzfristig „reich“ fühlen. Sie können ihr Eigenkapital durch Kreditvergabe aufstocken, obwohl die zugrunde liegenden Schulden weiterhin bestehen. Das führt dazu, dass Banken ihre Verschuldung im Verhältnis zu ihrem Eigenkapital stark erhöhen (in der Regel bis zum 10- bis 20-fachen).

7.5.2 Warum riskieren Geschäftsbanken Überdehnung?

Geschäftsbanken gehen dieses Risiko oft ein, weil sie darauf vertrauen, dass die Zentralbank im Notfall einspringt, um sie zu retten. Das bedeutet, dass Banken, selbst wenn ihre Kredite in übermäßigem Umfang vergeben werden und sich viele Kreditnehmer als nicht rückzahlungsfähig erweisen, darauf vertrauen können, dass die Zentralbank neues Geld drucken wird, um die Bank zu stützen und das System zu stabilisieren. Dieser Mechanismus fördert spekulative Exzesse, da die Banken kaum Konsequenzen befürchten müssen, wenn sie Kredite in einem übermäßigen Maß vergeben. Die Zentralbank kann immer neues Fiatgeld produzieren, um die Banken zu retten, was in der Vergangenheit, wie 2007/2008, während der Finanzkrise geschehen ist.

7.5.3 Unterschied zum Goldstandard

Fiatgeld und Giralgeldschöpfung

Im Gegensatz zum Fiatgeldsystem hätte ein solches Verhalten im Goldstandard nicht funktioniert. Im Goldstandard war die Menge an Geld, die eine Bank ausgeben konnte, durch den vorhandenen Goldbestand begrenzt. Weder der Staat noch die Zentralbank hätten in der Lage gewesen, die Banken zu retten, da sie über keine unbegrenzte Liquidität verfügten. Die Zentralbank hätte nur so viel Geld zur Verfügung, wie durch die Goldreserven gedeckt war, und der Staat hätte massive Steuererhöhungen durchführen müssen, um Banken zu retten, was politisch und wirtschaftlich nicht tragbar wäre.

Im Fiatgeldsystem hingegen gibt es keine solche Begrenzung. Da die Zentralbank theoretisch unbegrenzt Geld schöpfen kann, werden Banken in Krisenzeiten gerettet, was wiederum zu einem Verhalten führt, bei dem spekulative Kreditvergabe als straflos angesehen wird. Banken sind darauf aus, so viele Kredite wie möglich zu vergeben, weil sie durch die Zinserträge daran verdienen. Je mehr Kredite sie vergeben, desto höher sind ihre Erträge. Obwohl Banken grundsätzlich darauf achten, nur an kreditwürdige Kunden zu verleihen, führt die Möglichkeit zur unbegrenzten Giralgeldschöpfung und die Rettungserwartung durch die Zentralbank dazu, dass die Kreditvergabe oft über das hinausgeht, was für die Wirtschaft tragbar ist.

7.5.4 Die Kreditkrise und ihre Folgen

Parken am Flughafen Fiatgeld und GiralgeldschöpfungDieses Verhalten führt unweigerlich zu einem Punkt, an dem die Menge der vergebenen Kredite die Fähigkeit der Wirtschaft übersteigt, diese Schulden zu tragen. Sobald eine kritische Masse von Kreditnehmern nicht mehr in der Lage ist, ihre Schulden zu bedienen, entsteht eine Kreditkrise. Ein prominentes Beispiel dafür war die Finanzkrise von 2007/2008, als viele Kreditnehmer in den USA ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten, was zum Kollaps der Banken führte.

Die Lösung dieser Krise bestand darin, noch mehr Kredite zu schaffen – jedoch nicht direkt für die Banken, sondern über staatliche Eingriffe. Die Staaten nahmen Kredite auf und rekapitalisierten die Banken, indem sie deren Eigenkapital durch Kapitalerhöhungen und den Verkauf von Aktien erhöhten. Auf diese Weise wurden die Banken gerettet und das System stabilisiert. Diese Rettungsaktionen haben den Banken jedoch signalisiert, dass spekulatives Verhalten straflos bleibt, was dazu geführt hat, dass die Geldmenge seitdem weiter gestiegen ist.

8. Krisen und Rettungsversuche im Finanzsystem

Seit der Einführung des Euro haben wir fünf große Krisen erlebt. Diese Krisen sind: die Dotcom-Blase, die Finanzkrise, die Eurokrise, der Draghi-Kampf gegen die Deflation und die Corona-Pandemie. In jeder Krise wurde die Finanzwirtschaft gerettet. Manchmal offen, manchmal verdeckt. Besonders die Corona-Krise war ein großer „Smokescreen“ für die Bankenrettung. Innerhalb von nur anderthalb Jahren wurden 4.000 Milliarden Euro gedruckt. Ohne diese Maßnahmen wäre das gesamte System zusammengebrochen.

Wöchentlich wurden bis zu 150 Milliarden Euro neues Geld in Umlauf gebracht. Dies hatte das Ziel, die Staatsanleihen zu stabilisieren und zu verhindern, dass sie unter die Nullinie fallen. Dieses Verhalten führt dazu, dass die Geldmenge der Zentralbank viel stärker steigt als die Gesamtgeldmenge. Immer mehr Geld im Umlauf kommt direkt von der Zentralbank und nicht von den Geschäftsbanken.

Vor 25 Jahren lag das Verhältnis zwischen Zentralbankgeld und Geschäftsbankgeld noch bei 8:1. Heute beträgt es etwa 1:2. Wir bewegen uns schrittweise in eine geldplanwirtschaftliche Struktur. Hierbei vergibt die Zentralbank mehr Kredite als die Geschäftsbanken. Dieser Kreislauf führt immer wieder zu Krisen. Ein Problem tritt auf. Die Zentralbank rettet die Banken, senkt die Zinsen und schafft Liquidität. Das Ergebnis ist ein Anstieg der Inflation. Mehr Geld läuft hinter einer begrenzten Menge von Gütern her.

Aktuell haben wir eine fallende Gütermenge. Das liegt nicht nur an steigenden Rohstoffpreisen. Auch zerstörte globale Lieferketten spielen eine Rolle. Anstatt diese zu reparieren, setzt man auf Protektionismus. Die Zentralbank versucht nun, die steigende Inflation zu bekämpfen. Sie erhöht die Zinsen und stoppt die Liquiditätsflutung. Diese restriktive Geldpolitik kann zu Deflation führen. Besonders, wenn steigende Zinsen Assetblasen zum Platzen bringen. Im Anleihenmarkt haben wir bereits Kursverluste von 25 Billionen Dollar erlitten. Diese Verluste werden in den Bankbilanzen nicht verbucht.

Dieser Zyklus wiederholt sich immer wieder. Die Ausschläge der Krisen werden größer, weil jede Krise mit mehr Geld aufgepumpt wird als die vorherige. Das bedeutet, wir brauchen immer mehr Geld, um die nächste Krise zu bewältigen. Die exponentiell steigende Trendlinie zeigt, dass wir uns in einem Teufelskreis befinden. 2021 habe ich eine Prognose aufgestellt. Sie basierte auf den Beobachtungen von 600 Personen und sagte die tatsächliche Entwicklung der Inflation korrekt vorher. Die EZB ignorierte jedoch diese Zeichen. Sie stellte die Inflation als vorübergehend dar. Doch die Realität ist anders: Die Inflation ist ein strukturelles Problem, das dringend angegangen werden muss.

9. Inflation ist immer das Ergebnis der Erhöhung der Geldmenge: Inflationsentwicklung und -prognosen

Die Inflation wird weiter steigen. In der nächsten großen Welle könnten wir 20, 30 % oder mehr sehen. Prognosen und Realität gehen oft auseinander, was zu Unsicherheit führt. Diese Entwicklung hat eine lange historische Tradition. In der Vergangenheit haben viele Nationen ähnliche Erfahrungen gemacht. Immer wieder wurde die Geldmenge erhöht, was stets zur Inflation führte. Dieser Zyklus wiederholt sich immer wieder und ist ein zentrales Merkmal des modernen Finanzsystems.

10. Historische Beispiele von Inflation und Währungsverfall

In der Geschichte gab es etwa 500 Papierwährungen, doch keine überlebte länger als 100 Jahre. Diese Tradition von Währungsinstabilität reicht weit zurück, sogar in der Apokalypse des Johannes wird Inflation als einer der vier apokalyptischen Reiter beschrieben.

Auch das Römische Reich erlebte Inflation, als Kaiser den Silbergehalt des Denarius über 200 Jahre von 99 % auf 1,5 % senkten. In Deutschland führte die Hyperinflation der 1920er Jahre dazu, dass Brot von 3 Milliarden Mark auf 260 Milliarden Mark in nur einem Monat anstieg.

China erlebte im 13. Jahrhundert eine Hyperinflation, als Kublai Khan Papiergeld einführte und den Privatbesitz von Gold und Silber verbot. Auch in Frankreich führte die Asignaten-Inflation von 1791 bis 1794 zu Chaos, als die Jakobiner große Mengen Papiergeld druckten, um Kriege zu finanzieren.

Diese Beispiele zeigen: Unkontrollierte Geldmengen führen immer wieder zu Inflation und Währungsverfall.

11. Der US-Dollar als globales Tributsystem

Der US-Dollar ist nicht nur die Währung der USA, sondern auch ein Instrument, um andere Länder wirtschaftlich zu belasten. Seit dem 15. August 1971, als Präsident Nixon die Goldbindung des Dollars beendete, finanzieren die USA ihre Handelsdefizite mit Dollars, die später entwertet werden. Das führt dazu, dass die Handelspartner Jahr für Jahr Verluste hinnehmen müssen.

In den 1970er Jahren beliefen sich diese Verluste auf 20 bis 30 Milliarden Dollar pro Jahr. Heute sind es etwa eine Billion Dollar jährlich. Das liegt daran, dass die Defizite immer größer werden und die Inflation in Kombination mit den wachsenden Dollarreserven der Partnerländer zu noch höheren Verlusten führt.

Seit 1971 haben die USA ihren Handelspartnern insgesamt 6,2 Billionen Dollar entzogen. Dieses System funktioniert durch fünf zentrale Säulen: das Militär, Geheimdienste, der US-Dollar als Leitwährung, Englisch als globale Handelssprache und das angelsächsische Vertragsrecht. Diese Säulen stützen sich gegenseitig und sichern die Vorherrschaft der USA.

Wenn der Dollar seine Rolle als Leitwährung verliert, bricht dieses System zusammen. Das ist der Kern der globalen Machtkämpfe, die sich gerade zuspitzen.

12. Die BRICS-Staaten und ein möglicher neuer Goldstandard

Die BRICS-Staaten haben erkannt, dass sie das aktuelle System nicht länger unterstützen wollen. Sie planen, eine goldgedeckte Währung für den Außenhandel einzuführen. Vorerst soll diese Währung jedoch nicht für den Binnenmarkt genutzt werden. Es wird sich jedoch herausstellen, dass sich Außenhandel und Binnenwährung auf Dauer nicht trennen lassen. Aber diese Erkenntnis muss sich erst noch entwickeln. Es ist sogar besser, wenn sie diese Erfahrung schrittweise machen, als zu früh zu bemerken, dass es nicht funktioniert.

Wenn sie es zu schnell verstehen, könnten sie den Plan eventuell aufgeben. Doch wir wollen, dass sie diesen Schritt gehen. Dies könnte das Tor für einen neuen Goldstandard öffnen. Allerdings ist das Vorhaben hochgradig krisenanfällig. Es ist nicht einfach, das System von heute auf morgen umzustellen.

Ein erneuter Wechsel zum Goldstandard würde nicht funktionieren, indem man einfach Nixons Entscheidung von 1971 rückgängig macht. Es wäre kein simples Zurückholen von Nixon vor die Kameras, um zu erklären, dass der Dollar wieder gegen Gold eingetauscht werden kann – und diesmal zu einem Preis von vielleicht 2000 Dollar pro Unze statt der alten 35 Dollar. Die Umstellung wird sich durch eine massive Krise entladen, und genau darauf steuert das System nun zu.

13. Die Auswirkungen der Krise und der BRICS-Goldstandard

Die bevorstehende wirtschaftliche Krise trifft auf eine politische Elite, die mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Gleichzeitig verfolgen die BRICS-Staaten eine klare Strategie: Sie streben die Einführung einer goldgedeckten Währung an, was tiefgreifende Auswirkungen auf das globale Finanzsystem haben könnte.

China hat in den letzten 20 Jahren etwa 10.000 Tonnen Gold angehäuft, sowohl durch eigene Produktion als auch durch internationale Einkäufe. Mit einem Handelsbilanzüberschuss von etwa einer Billion Dollar gegenüber dem Westen, könnte China die Einführung eines Goldstandards vorantreiben. Würde es für diesen Überschuss Gold verlangen, wären rund 15.000 Tonnen erforderlich – eine erhebliche Menge im Vergleich zu den 23.000 Tonnen Gold, die westliche Zentralbanken derzeit besitzen.

Die Einführung eines Goldstandards durch die BRICS-Staaten könnte den Westen wirtschaftlich stark unter Druck setzen und eine umfassende Anpassung ihrer Defizitpolitik notwendig machen.

Zusammenfassung

Die Entstehung und das Platzen wirtschaftlicher Blasen ist eng mit der Geldpolitik der Zentralbanken verbunden. Expansive Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft führen zu steigenden Vermögenspreisen und inflationären Tendenzen, die später durch Zinserhöhungen bekämpft werden müssen. Dies erzeugt ein Muster von wirtschaftlichen Zyklen, das wiederholt zu Instabilitäten auf den Finanzmärkten führt.

Gold hat in der Geschichte der Menschheit eine entscheidende Rolle gespielt. Es hat uns von der Steinzeit in die Zivilisation geführt und könnte uns auch wieder in eine Welt der Freiheit bringen. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine Rückkehr zu goldgedeckten Währungen eine positive Entwicklung sein könnte.

Disclaimer

Die Inhalte dieser Diskussion spiegeln persönliche Meinungen und Analysen wider. Sie sind nicht als finanzielle Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Bevor Sie finanzielle Entscheidungen treffen, sollten Sie unabhängige Recherchen anstellen oder einen Fachmann konsultieren. Alle Investitionen sind mit Risiken verbunden, und vergangene Leistungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Keywords:

Fiatgeld, Giralgeld, Giralgeldschöpfung, Kreditvergabe, Bankenrettung, Zinsen, wirtschaftliche Instabilität, Kreditkrise, Zentralbank, Geldschöpfung, Fraktionalreservebanking, Schuldscheine, Bargeld, Liquidität, Eigenkapital, Spekulation, Inflation, Goldstandard, Geldmenge, Kreditnehmer, Schulden, Wirtschaftskreislauf, Zinseszins

Hinweis: Sie befinden sich gerade auf der Seite https://www.mufy.de/fiatgeld-und-giralgeldschoepfung/.

 

Nach oben scrollen