Alles über Solarthermie: Technik, Förderung, Amortisierung

Alles über Solarthermie: Technik, Förderung, Gesetze und Amortisierung

Was ist Solarthermie?

Solarthermie nutzt die Sonnenenergie nachhaltig zur Erzeugung von Wärme, die sowohl die Heizung unterstützt als auch zur Warmwasserbereitung dient. Diese Methode ist besonders attraktiv für Hausbesitzer, die ihre CO2-Bilanz verbessern und Energiekosten senken möchten. Im Gegensatz zur Photovoltaik, die Strom erzeugt, wandelt Solarthermie Sonnenlicht direkt in Wärme um.


Technik der Solarthermie: Wie funktioniert sie?

Solarthermieanlagen bestehen typischerweise aus Sonnenkollektoren, die auf dem Dach installiert sind, und einem Wärmespeicher. Die Kollektoren fangen die Sonnenwärme ein und leiten diese über eine Trägerflüssigkeit, meist ein Wasser-Glykol-Gemisch, zu einem Wärmetauscher. Die erzeugte Wärme wird entweder direkt ins Heizungssystem eingespeist oder in einem Pufferspeicher für später gespeichert.

Es gibt zwei Haupttypen von Kollektoren:

  1. Flachkollektoren: Diese kostengünstigen Kollektoren haben eine flache Oberfläche, die Sonnenlicht absorbiert und für viele Anwendungen ausreicht.
  2. Vakuumröhrenkollektoren: Diese bestehen aus Glasröhren mit einem Vakuum für bessere Isolation. Sie sind effizienter, besonders bei niedrigen Außentemperaturen, aber auch teurer.

Gesetze und Regelungen zur Solarthermie

In Deutschland fördern gesetzliche Regelungen Solarthermieanlagen und machen sie teilweise verpflichtend. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt von Neubauten, einen bestimmten Anteil ihres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien zu decken. Solarthermie bietet dabei eine wertvolle Option.


BAFA-Förderung: Voraussetzungen, Höhe und Antragstellung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet attraktive Förderungen für den Einbau von Solarthermieanlagen. In der Regel beträgt die Förderung 30 % der förderfähigen Kosten für Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung. Besonders innovative Techniken oder die Kombination mit anderen erneuerbaren Energien, wie Wärmepumpen, können zusätzliche Boni erhalten.

Voraussetzungen für die Förderung:

  • Die Solarthermieanlage muss der Heizungsunterstützung oder der Warmwasserbereitung dienen.
  • Die Installation muss durch einen Fachbetrieb erfolgen.
  • Die Anlage benötigt eine Mindestgröße von 3 m² Kollektorfläche bei Warmwasserbereitung und 9 m² bei Heizungsunterstützung.

Solarthermie in der Praxis: Beispielrechnungen

Um die Wirtschaftlichkeit einer Solarthermieanlage zu verdeutlichen, hier eine Beispielrechnung:

Beispielanlage:

  • Kollektorfläche: 10 m²
  • Gesamtkosten der Anlage (inkl. Installation): 12.000 €

Förderung durch BAFA:

  • 30 % der Kosten werden gefördert = 3.600 €.

Netto-Investitionskosten:

  • 12.000 € – 3.600 € = 8.400 €.

Jährliche Einsparungen:

  • Mit Solarthermie können etwa 60 % der Warmwasseraufbereitungskosten und 20 % der Heizkosten eingespart werden. Bei durchschnittlichen Energiekosten von 1.500 € pro Jahr ergibt das etwa 600 € Einsparungen jährlich.

Amortisation:

  • 8.400 € / 600 € = 14 Jahre.

Austausch einer Gas-Solarthermie-Kombi gegen eine Wärmepumpe

Wenn du bereits eine Gasheizung in Kombination mit einer Solarthermieanlage betreibst, könnte ein Umstieg auf eine Wärmepumpe sinnvoll sein. Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Boden und sind in Kombination mit Solarthermie besonders effizient.

Vorteile des Austauschs:

  • Reduzierung der CO2-Emissionen auf ein Minimum.
  • Potenziell autarker Betrieb, da sowohl Solarthermie als auch Wärmepumpe erneuerbare Energien nutzen.
  • BAFA-Förderungen sind auch für Wärmepumpen verfügbar.

Wartung von Solarthermieanlagen: Was ist zu beachten?

Solarthermieanlagen sind in der Regel wartungsarm. Dennoch stellen regelmäßige Kontrollen sicher, dass die Anlage effizient und störungsfrei läuft. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  1. Reinigung der Kollektoren:
    Im Laufe der Zeit lagern sich Schmutz, Blätter oder Schnee auf den Kollektoren ab, was die Effizienz verringert. Eine regelmäßige Reinigung – mindestens einmal jährlich – ist ratsam. Dabei sollten Sicherheitsvorkehrungen beachtet oder ein Fachbetrieb beauftragt werden.
  2. Kontrolle der Trägerflüssigkeit:
    Die Trägerflüssigkeit sollte alle 5 bis 8 Jahre auf ihre Zusammensetzung und Dichte überprüft werden, da sie an Effizienz verlieren kann. Der pH-Wert und der Frostschutzgehalt müssen regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.
  3. Überprüfung des Pufferspeichers und des Wärmetauschers:
    Der Wärmetauscher sollte frei von Ablagerungen und Kalk sein, um optimal zu funktionieren. Auch der Pufferspeicher sollte auf mögliche Lecks und die Effizienz der Wärmespeicherung geprüft werden.
  4. Elektrische Komponenten:
    Elektronische Bauteile, wie Pumpen und Steuerungen, müssen regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden, um Störungen im Betrieb zu vermeiden.

Eine gut gewartete Solarthermieanlage kann ihre Lebensdauer auf 20 bis 25 Jahre verlängern und die maximale Energieeinsparung gewährleisten.


Fazit: Solarthermie stellt eine nachhaltige und umweltfreundliche Lösung zur Nutzung von Sonnenenergie für Heizung und Warmwasser dar. Mit staatlichen Förderungen durch das BAFA und der zunehmenden Bedeutung im Rahmen des GEG ist sie eine lohnenswerte Investition für Hausbesitzer. Regelmäßige Wartung und fachgerechte Installation verlängern die Lebensdauer der Anlage und maximieren die Energieeinsparungen. Besonders in Kombination mit einer Wärmepumpe kann Solarthermie zu einem nahezu autarken Energiebetrieb führen.


Disclaimer:
Dieser Artikel stellt allgemeine Informationen über Solarthermie bereit und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle finanziellen Berechnungen, Förderungen und Angaben basieren auf den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren Daten und können sich ändern. Es wird empfohlen, vor Investitionen oder der Installation von Solarthermieanlagen professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.


Quellen und interessante Links:

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