Fiatgeld und die Geldschöpfung: Wie aus 10 Milliarden eine viel größere Geldmenge wird
1. Die Schaffung von Geld per Knopfdruck

Die Europäische Zentralbank (EZB) nutzt zur Steuerung des Geldumlaufs das fraktionale Reservesystem. Seit dem 18. Januar 2012 liegt der Mindestreservesatz bei 1 %. Das bedeutet, dass Banken nur 1 % der Einlagen ihrer Kunden als Reserve bei der Zentralbank hinterlegen müssen. Die restlichen 99 % können für Kredite genutzt werden.
Beispiel:
Wenn die EZB 10 Milliarden Euro schafft, wird dieser Betrag auf die Konten der Geschäftsbanken überwiesen. Diese Banken sind verpflichtet, 1 % der Einlagen als Reserve zu halten – in diesem Fall also 100 Millionen Euro. Das bedeutet, dass sie 9,9 Milliarden Euro als Kredite vergeben können.
2. Der Multiplikationseffekt und die Geldschöpfung durch Geschäftsbanken
Hier beginnt der Mechanismus der Geldschöpfung: Banken vergeben Kredite aus den Einlagen. Diese Kredite werden von den Kreditnehmern ausgegeben und auf andere Bankkonten eingezahlt, wodurch wiederum weitere Kredite vergeben werden können. Dieser Prozess wiederholt sich und führt zu einem erheblichen Anstieg der Geldmenge im Umlauf.
Das bedeutet, dass die ursprünglichen 10 Milliarden Euro durch den Kreditvergabeprozess der Banken auf bis zu 1000 Milliarden Euro anwachsen können.

3. Auswirkungen auf die Wirtschaft und persönliche Finanzen
Dieser Prozess hat gravierende wirtschaftliche Konsequenzen:
- Inflation: Eine stark wachsende Geldmenge kann die Inflation antreiben, da mehr Geld auf dieselben Güter trifft. Die Folge sind steigende Preise und ein Wertverlust des Geldes.
- Schuldenabhängigkeit: Durch die große Menge an Krediten steigt die Verschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen, was die Stabilität der Finanzmärkte beeinträchtigen kann.
- Vermögensungleichheit: Wohlhabendere Menschen und Unternehmen profitieren von der Kreditvergabe und Investitionen, während die breite Bevölkerung oft nur die Nachteile wie Inflation spürt.
4. Exponentielles Wachstum der Geldmenge
Durch den Mechanismus der Geldschöpfung durch Geschäftsbanken wird, wie gezeigt, ein anfänglicher Betrag von 10 Milliarden durch den Geldmultiplikator vervielfacht. Mit einem Mindestreservesatz von 1 % entsteht eine 100-fache Geldmenge. Aus den 10 Milliarden können so 1000 Milliarden Euro (1 Billion Euro) im Umlauf entstehen.
5. Kreditabhängigkeit und Überbewertung von Vermögenswerten
Die enorme Geldschöpfung führt zu einer starken Zunahme der Kredite. Da immer mehr Kredite zur Verfügung stehen, fließt dieses Geld häufig in Vermögenswerte wie Immobilien, Aktien und Anleihen. Dies führt zur Überbewertung von Vermögenswerten, da viel Geld auf wenige reale Güter trifft. Spekulationsblasen können entstehen, wie es in der Immobilienkrise 2008 der Fall war.
6. Schuldenwachstum und Instabilität
Die Vergabe von immer mehr Krediten führt dazu, dass sich private Haushalte, Unternehmen und Regierungen immer weiter verschulden. Diese Schuldenblase kann instabil werden. Wenn viele Schuldner ihre Kredite nicht mehr bedienen können, drohen Bankenzusammenbrüche oder eine allgemeine Finanzkrise. Ein bekanntes Beispiel dafür war die Weltfinanzkrise von 2008, als Hypothekarkredite in den USA nicht mehr bedient werden konnten.
7. Verdrängung des produktiven Kapitals
Da viel des neu geschaffenen Geldes in spekulative Anlagen fließt, wird weniger in die reale Wirtschaft investiert. Produktionskapazitäten und Innovationen stagnieren, während die spekulativen Märkte boomen. Dies führt zu einem Missverhältnis zwischen realer Wirtschaftsleistung und Geldmenge. Ungleichgewichte entstehen, da Kapital nicht mehr produktiv genutzt wird.
8. Erhöhte Inflation und Kaufkraftverlust
Wenn die Geldmenge schneller wächst als die Produktion von Gütern und Dienstleistungen, kommt es zu Inflation. Die Preise steigen, und die Kaufkraft des Geldes sinkt. Besonders betroffen sind die Mittelschicht und ärmere Bevölkerungsschichten, da ihre Löhne oft nicht mit der Inflation mithalten. Dies führt zu einem sinkenden Lebensstandard für viele Menschen.

9. Vertrauensverlust in die Währung
Wenn die Geldmenge zu schnell wächst und die Inflation steigt, beginnt die Bevölkerung das Vertrauen in die Währung zu verlieren. Hyperinflation kann in extremen Fällen entstehen, wie es in der Weimarer Republik in den 1920er Jahren oder in Simbabwe der Fall war. Menschen suchen dann nach Alternativen wie Edelmetallen oder Kryptowährungen, um ihr Vermögen zu schützen.
10. Währungskrisen und Wechselkursabwertungen
Ein Land, das stark Fiatgeld erzeugt, kann in Währungskrisen geraten. Die internationale Gemeinschaft verliert das Vertrauen in die Stabilität der Währung, was zu einem Wertverlust gegenüber anderen Währungen führt. Dies verschlechtert die Importpreise und schwächt die Kaufkraft der Bevölkerung weiter. Die Währungsabwertung macht internationale Geschäfte schwieriger und treibt die Inflation weiter an.
11. Ungleichheit zwischen Reich und Arm
Da das neu geschaffene Geld oft in den Finanzsektor fließt und die Reichen den besseren Zugang zu Kredit und Kapital haben, profitieren sie stärker von der Geldschöpfung. Dies verschärft die Ungleichheit, da Vermögende in Anlagen investieren und ihren Reichtum vermehren können, während Arbeitnehmer mit stagnierenden Löhnen und steigenden Preisen kämpfen.
12. Destabilisierung des Arbeitsmarktes
Mit steigender Inflation und Unsicherheiten über die Kaufkraft des Geldes sinkt die Motivation der Arbeitnehmer. Wenn Löhne nicht mit den Preisen Schritt halten, verlieren viele den Anreiz, härter zu arbeiten. Dies kann zu einem Produktivitätsrückgang führen, was die Wirtschaft weiter schwächt und Arbeitsmärkte instabil macht.
13. Staatliche Eingriffe und Zentralbankaktionen
Regierungen und Zentralbanken versuchen, durch Maßnahmen wie Zinssenkungen, Steuererleichterungen oder Rettungspakete gegenzusteuern. Allerdings führen solche Eingriffe oft nur zu einer weiteren Erhöhung der Schuldenlast und der Geldmenge, was langfristig das Problem verschärfen kann.
14. Kapitalkontrollen und Vermögensflucht
Um die Flucht des Kapitals zu verhindern, können Staaten Kapitalkontrollen einführen. Diese schränken den freien Kapitalverkehr ein, was das Vertrauen der Investoren in das Land noch weiter untergräbt. Vermögensflucht und die Flucht in sicherere Währungen (wie den US-Dollar oder den Schweizer Franken) beschleunigen die Abwertung der Währung.
15. Politische Instabilität
Wenn die Wirtschaft aufgrund der Geldschöpfung instabil wird, führt dies oft zu sozialen Spannungen. Der Unmut in der Bevölkerung wächst, wenn Reallöhne sinken, die Lebenshaltungskosten steigen und das Vertrauen in die Regierung schwindet. Dies kann zu politischen Krisen führen, in denen extremistische Parteien an Zulauf gewinnen.
16. Enteignung durch Inflation
Die langfristige Inflation wirkt wie eine versteckte Steuer. Die Sparer verlieren durch die Entwertung ihres Vermögens. Menschen, die auf Geld als Wertspeicher angewiesen sind, werden faktisch enteignet, während Kreditnehmer von der Entwertung profitieren, da ihre Schulden real an Wert verlieren.
17. Flucht in alternative Währungen und Vermögenswerte
Mit zunehmendem Vertrauensverlust in das Fiatgeld suchen Menschen nach Alternativen, um ihr Vermögen zu sichern. Edelmetalle wie Gold und Silber sowie Kryptowährungen wie Bitcoin gewinnen an Attraktivität. Diese bieten einen Schutz vor Inflation und entziehen sich der Kontrolle von Zentralbanken.
18. Kollaps des Währungssystems
Im schlimmsten Fall kann eine übermäßige Fiatgeldschöpfung zum Kollaps des gesamten Währungssystems führen. Eine Hyperinflation oder das vollständige Vertrauen in alternative Währungen können dazu führen, dass das Fiatgeld völlig wertlos wird. Dies wäre ein Szenario, in dem die Wirtschaft neu aufgebaut werden müsste, möglicherweise mit einem anderen Währungssystem.
19. Goldstandard oder digitales Zentralbankgeld als Lösung?
Als Reaktion auf die Probleme des Fiatgeldes gibt es immer wieder Vorschläge zur Rückkehr zum Goldstandard oder zur Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs). Beide Ansätze haben das Ziel, die Geldmenge besser zu kontrollieren und die Inflation zu begrenzen.
20. Schlussfolgerung: Das fragile Gleichgewicht des Fiatgeldsystems
Das Fiatgeldsystem basiert auf Vertrauen und ist anfällig für Missbrauch. Die expansive Geldpolitik kann kurzfristig wirtschaftliche Probleme lösen, birgt aber langfristig erhebliche Risiken. Eine sorgfältige Balance zwischen Geldschöpfung und realer Wirtschaftsleistung ist notwendig, um Finanzkrisen und Vertrauensverluste zu verhindern.
21. FAQs zu Fiatgeld und Geldschöpfung
1. Wenn das Geld erst bei Kreditvergabe entsteht, warum muss man es zurückzahlen?
Obwohl das Geld, das bei der Kreditvergabe entsteht, buchstäblich „aus dem Nichts“ geschaffen wird, ist es Teil eines größeren Geldsystems. Banken vergeben Kredite auf der Grundlage von Einlagen und Reserven, die sie halten. Die Rückzahlung der Kredite ist erforderlich, um das Vertrauen in das Finanzsystem aufrechtzuerhalten. Wenn Kredite nicht zurückgezahlt werden, wird das Vertrauen der Anleger in die Banken und das gesamte Wirtschaftssystem untergraben. Zudem sind die Zinsen auf die Kredite eine Einnahmequelle für Banken.
2. Was passiert, wenn Kredite nicht zurückgezahlt werden?
Wenn Kredite nicht zurückgezahlt werden, hat die Bank keinen Verlust im herkömmlichen Sinne, da das Geld, das sie als Kredit vergeben hat, theoretisch nicht existiert. Der Mindestreservesatz von 1 % bedeutet, dass Banken nur einen kleinen Teil ihrer Einlagen als Reserve halten müssen. Der Großteil des Geldes, das sie vergeben, wird in Form von Buchgeld geschaffen und existiert nur in den Bilanzen der Banken. Wenn ein Kreditnehmer nicht zurückzahlt, kann die Bank diesen Betrag als ausfallend verbuchen und den Kredit in ihren Büchern streichen. Rein theoretisch hat dies keine negativen Auswirkungen auf die Bank, da die Kredite nicht tatsächlich verloren gehen. In der Praxis gehen Banken normalerweise nicht aufgrund von Kreditausfällen pleite, da sie durch die Schaffung von Geld und die Erhebung von Zinsen auf Kredite Einnahmen generieren.
2.1. Geldschöpfung und Banken
- Mindestreservesatz: In einem Fiatgeldsystem beträgt der Mindestreservesatz häufig nur 1 % oder sogar weniger, und die Kontoguthaben der Kunden zählen ebenfalls zu den Mindestreserven.
- Geldschöpfung: Angenommen, eine Bank hat 10 Euro an Einlagen. Mit einem Mindestreservesatz von 1 % könnte sie theoretisch bis zu 1.000 Euro Kredite vergeben, aber in der Realität kann die Bank durch die Schöpfung von Buchgeld und die Wiederverwendung von Einlagen viel mehr Kredite schaffen. In deinem Beispiel könnte sie durch das wiederholte Kreieren von Krediten aus diesen Einlagen bis zu 100.000 Euro schöpfen.
2.2. Schwierigkeiten der Banken
- Kreditausfälle: In einem Fiatgeldsystem haben Kreditausfälle in der Theorie keinen direkten Einfluss auf die Bank, da die Bank das Geld selbst geschöpft hat. Daher gibt es keine echten finanziellen Verluste, selbst wenn Kreditnehmer ihre Kredite nicht zurückzahlen.
- Systemische Risiken: Obwohl es auf individueller Ebene keine direkten Verluste gibt, könnte eine hohe Anzahl von Kreditausfällen das Vertrauen in das Bankensystem als Ganzes beeinflussen. Dies könnte zu einer Vertrauenskrise führen, aber dies ist eher ein theoretisches Risiko und keine direkte Folge der Geldschöpfung.
3. Können Banken das Geld, das nie existiert hat, einfach löschen?
Technisch gesehen können Banken die Buchungen für Kredite, die nicht zurückgezahlt werden, aus ihren Bilanzen entfernen. Dies geschieht jedoch nicht einfach durch „Löschen“. Stattdessen wird die Ausfallrate als Verlust verbucht, was die finanzielle Stabilität der Bank beeinträchtigt. Die Auswirkungen können sich auf das gesamte Finanzsystem auswirken, da eine hohe Anzahl von Kreditausfällen das Vertrauen in Banken verringern kann.
4. Warum kann eine Bank Geld schaffen, aber die Schulden des Kreditnehmers nicht einfach streichen?
Die Fähigkeit einer Bank, Geld zu schaffen, beruht auf dem Vertrauen in das Finanzsystem und der Notwendigkeit, die Geldmenge zu steuern. Wenn Banken einfach Schulden streichen würden, könnte das zu einem massiven Vertrauensverlust führen, da es den Anschein erweckt, dass Banken nicht in der Lage sind, die Kontrolle über ihre Bilanzen zu behalten. Dies könnte zu einem „Bank Run“ führen, bei dem Kunden versuchen, ihre Einlagen abzuheben, was das System destabilisieren würde.
5. Welche Rolle spielen Zentralbanken bei der Geldschöpfung?
Zentralbanken sind verantwortlich für die Regulierung der Geldmenge und die Aufrechterhaltung der Stabilität des Finanzsystems. Sie setzen die Geldpolitik um, um Inflation zu steuern und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Bei Bedarf können sie Geld schaffen oder vernichten, um die Stabilität des Währungssystems sicherzustellen. Dies geschieht häufig durch den Kauf oder Verkauf von Staatsanleihen auf dem offenen Markt.
6. Wie beeinflusst die Geldschöpfung die Inflation?
Eine übermäßige Geldschöpfung kann zu Inflation führen, wenn mehr Geld im Umlauf ist als Waren und Dienstleistungen verfügbar sind. Dies führt zu einem Anstieg der Preise, was bedeutet, dass die Kaufkraft des Geldes sinkt. Wenn die Zentralbanken versuchen, die Wirtschaft durch Geldschöpfung zu stimulieren, muss darauf geachtet werden, dass dies nicht über die realwirtschaftlichen Kapazitäten hinausgeht.
7. Was passiert, wenn alle Kreditnehmer ihre Kredite gleichzeitig zurückzahlen wollen?
Wenn alle Kreditnehmer gleichzeitig versuchen, ihre Kredite zurückzuzahlen, könnte dies zu einem Liquiditätsengpass führen. Banken halten nicht genug Bargeldreserven, um alle Rückzahlungen auf einmal zu bedienen. Dies könnte das System destabilisieren und zu einer Finanzkrise führen. In einem solchen Szenario könnten Banken Schwierigkeiten haben, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, was zu einem Verlust des Vertrauens in das Finanzsystem führen könnte.
8. Warum müssen Banken einen Mindestreservesatz einhalten?
Der Mindestreservesatz dient dazu, die Liquidität der Banken zu gewährleisten und das Vertrauen in das Finanzsystem zu stärken. Durch die Einhaltung eines Mindestreservesatzes wird sichergestellt, dass Banken über genügend Mittel verfügen, um den Anforderungen der Einleger nachzukommen. Dies schützt auch vor Überverschuldung und trägt zur Stabilität des Finanzsystems bei.
In Deutschland sind die Regelungen zur Geldschöpfung und zur Kreditvergabe durch Banken in verschiedenen Gesetzen verankert:
Gesetz über das Kreditwesen (KWG):
§ 1 Abs. 1: „Die Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften ist erforderlich.“
Erklärung: Banken dürfen nur dann Geld verleihen und Kredite vergeben, wenn sie eine offizielle Erlaubnis haben.
§ 10: „Die Eigenkapitalanforderungen sind festgelegt.“
Erklärung: Banken müssen über genügend eigenes Geld (Eigenkapital) verfügen, um die Risiken ihrer Kredite abzusichern.
Wert: Die Basel III-Regeln verlangen mindestens 4 % hartes Kernkapital (CET1) im Verhältnis zu ihrem risikogewichteten Vermögen.
Basel III-Regeln und Eigenkapitalanforderungen
1. Hintergrund von Basel III: Basel III ist ein internationales Regelwerk, das von der Basel Committee on Banking Supervision (BCBS) entwickelt wurde, um die Regulierung, Aufsicht und das Risikomanagement im Bankensektor zu stärken. Es wurde als Reaktion auf die Finanzkrise von 2007-2008 eingeführt und zielt darauf ab, die Stabilität des globalen Finanzsystems zu erhöhen.
2. Hartes Kernkapital (CET1):
- Definition: Hartes Kernkapital (Common Equity Tier 1, CET1) bezeichnet das höchste Qualitätseigenkapital von Banken, das aus einbehaltenen Gewinnen und Stammaktien besteht. Es ist das wichtigste Pufferkapital, das Banken benötigen, um Verluste zu absorbieren und solvent zu bleiben.
- Anforderungen: Basel III verlangt, dass Banken mindestens 4 % ihres risikogewichteten Vermögens (RWAs) als CET1-Kapital halten. Dies bedeutet, dass für jede 100 Euro an risikogewichtetem Vermögen mindestens 4 Euro in Form von hartem Eigenkapital vorhanden sein müssen.
3. Risikogewichtete Vermögenswerte (RWAs):
- Definition: Risikogewichtetes Vermögen sind die Gesamtwerte der Vermögenswerte einer Bank, gewichtet nach dem Risiko, das sie darstellen. Verschiedene Arten von Vermögenswerten (z. B. Kredite, Anleihen, Investitionen) haben unterschiedliche Risikogewichte, die festlegen, wie viel Kapital Banken dafür halten müssen.
- Beispiel für RWAs:
- Ein Kredit an eine als kreditwürdig eingestufte Firma könnte ein Risikogewicht von 20 % haben. Wenn die Bank 1 Million Euro an solchen Krediten hat, würde dies 200.000 Euro RWAs bedeuten (1.000.000 Euro x 20 %).
- Ein Kredit an einen weniger kreditwürdigen Schuldner könnte ein höheres Risikogewicht von 100 % haben. Ein Kredit von 1 Million Euro an diesen Schuldner würde 1 Million Euro RWAs darstellen.
4. Bedeutung der CET1-Anforderungen:
- Stabilität der Banken: Durch die Anforderung an Banken, ausreichend hartes Kernkapital zu halten, sollen sie besser in der Lage sein, wirtschaftliche Abschwünge und unerwartete Verluste abzufangen, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
- Vertrauen der Anleger: Ein höheres CET1-Kapital stärkt das Vertrauen von Anlegern und Einlegern in die finanzielle Stabilität der Bank. Wenn Banken über ausreichendes Eigenkapital verfügen, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie insolvent werden.
- Prüfung der Kapitalausstattung: Aufsichtsbehörden verwenden die CET1-Anforderungen, um zu bewerten, ob Banken in der Lage sind, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen und ob sie solide genug sind, um potenzielle Risiken zu bewältigen.
Beispiel zur Erklärung von Basel III
Angenommen, wir haben eine Bank namens „SicherBank“.
Schritt 1: Die Vermögenswerte der Bank
SicherBank hat folgende Vermögenswerte:
- Kredite an Unternehmen: 1.000.000 Euro (Risikogewicht 20 %)
- Hypotheken: 500.000 Euro (Risikogewicht 50 %)
- Staatsanleihen: 200.000 Euro (Risikogewicht 0 %)
Schritt 2: Berechnung der risikogewichteten Vermögenswerte (RWAs)
Jetzt berechnen wir die risikogewichteten Vermögenswerte für diese Vermögenswerte:
- Kredite an Unternehmen:
- 1.000.000 Euro * 20 % (Risikogewicht) = 200.000 Euro RWAs
- Hypotheken:
- 500.000 Euro * 50 % (Risikogewicht) = 250.000 Euro RWAs
- Staatsanleihen:
- 200.000 Euro * 0 % (Risikogewicht) = 0 Euro RWAs
Gesamt-Risikogewichtete Vermögenswerte
- Gesamt-RWAs = 200.000 Euro (Kredite) + 250.000 Euro (Hypotheken) + 0 Euro (Staatsanleihen) = 450.000 Euro RWAs
Schritt 3: Anforderungen an hartes Kernkapital (CET1)
Basel III verlangt, dass SicherBank mindestens 4 % ihres risikogewichteten Vermögens als hartes Kernkapital (CET1) hält:
- Mindestanforderung an CET1:
- 4 % von 450.000 Euro RWAs = 18.000 Euro
Das bedeutet, dass SicherBank mindestens 18.000 Euro an hartem Kernkapital haben muss, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Schritt 4: Beispiel für das harte Kernkapital (CET1)
Angenommen, SicherBank hat folgende Kapitalstruktur:
- Stammaktien: 10.000 Euro
- Einbehaltene Gewinne: 10.000 Euro
Insgesamt hat SicherBank also 20.000 Euro an hartem Kernkapital.
Schritt 5: Überprüfung der Anforderungen
Jetzt vergleichen wir das harte Kernkapital von SicherBank mit der geforderten Mindestanforderung:
- Vorhandenes CET1: 20.000 Euro
- Mindestanforderung CET1: 18.000 Euro
Ergebnis: SicherBank erfüllt die Anforderungen von Basel III, da sie mehr CET1 hat (20.000 Euro) als die geforderten 18.000 Euro.
Dieses Beispiel zeigt, wie Banken wie SicherBank ihre risikogewichteten Vermögenswerte berechnen und sicherstellen müssen, dass sie genügend hartes Kernkapital (CET1) halten, um die Anforderungen von Basel III zu erfüllen. Wichtig ist, dass die Kredite, die SicherBank vergeben hat, aus dem Nichts geschaffen wurden, indem sie durch die Kreditvergabe Geld erzeugt hat. Diese Kredite erscheinen als Vermögenswerte in der Bilanz der Bank und erhöhen die risikogewichteten Vermögenswerte, die wiederum die Kapitalanforderungen beeinflussen. Dadurch wird nicht nur die Stabilität der Bank, sondern auch die des gesamten Finanzsystems gewährleistet. Das System ermöglicht es Banken, durch die Schöpfung von Geld Kredite zu vergeben, während gleichzeitig Vorschriften wie Basel III sicherstellen, dass sie über ausreichend Kapital verfügen, um potenzielle Risiken zu decken.
Bundesbankgesetz:
§ 4: „Die Deutsche Bundesbank führt die Geldpolitik.“
Erklärung: Die Bundesbank ist verantwortlich für die Stabilität des Geldes und beeinflusst, wie viel Geld Banken schöpfen können.
Wert: Die Zielinflation liegt unter, aber nahe 2 %, was als stabiler Preisrahmen gilt.
Die Deutsche Bundesbank spielt auch heute noch eine wichtige Rolle im deutschen und europäischen Finanzsystem, obwohl ihre Aufgaben im Laufe der Jahre an die Europäische Zentralbank (EZB) übergegangen sind. Sie ist Teil des Eurosystems, das die Geldpolitik für die Eurozone gestaltet, und ihre Hauptaufgabe besteht in der Gewährleistung der Preisstabilität. Zudem trägt die Bundesbank zur Überwachung der Finanzstabilität in Deutschland und der Eurozone bei, analysiert Risiken und entwickelt Strategien zur Stabilisierung des Finanzsystems. Zusammen mit der BaFin ist die Bundesbank für die Aufsicht über Banken und Finanzinstitute zuständig und führt Prüfungen durch, um sicherzustellen, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Außerdem betreibt sie die Infrastruktur für den Zahlungsverkehr in Deutschland und verwaltet die Währungsreserven des Landes, einschließlich der Devisenmarktinterventionen, wenn dies notwendig ist. Trotz des verminderten Einflusses auf die Geldpolitik bleibt die Bundesbank ein zentraler Akteur im Finanzsystem, insbesondere durch ihre Analysen und Empfehlungen innerhalb des Eurosystems.
Gesetz über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin):
§ 1: „Die BaFin überwacht die Banken.“
Erklärung: Die BaFin stellt sicher, dass Banken sich an die Regeln halten, einschließlich der Vorschriften zur Kreditvergabe.
Wert: Banken müssen regelmäßig Berichte über ihre Eigenkapitalquote und Liquidität vorlegen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht Banken in Deutschland, um die Stabilität des Finanzsystems zu sichern. Sie prüft, ob Banken die gesetzlichen Vorschriften einhalten, insbesondere die Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen. Die BaFin führt regelmäßige Inspektionen durch, um die Finanzlage und das Risikomanagement der Banken zu überprüfen. Sie bewertet die Risiken, denen Banken ausgesetzt sind, und führt Stress-Tests durch, um zu sehen, wie gut sie in schwierigen Situationen abschneiden. Banken müssen der BaFin regelmäßig Berichte über ihre Geschäftstätigkeiten vorlegen. Wenn Probleme festgestellt werden, kann die BaFin Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel die Aufforderung zur Erhöhung des Eigenkapitals oder die Einschränkung bestimmter Geschäfte. Durch diese Aufsicht sorgt die BaFin dafür, dass die Banken sicher und vertrauenswürdig bleiben.
Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV):
Artikel 127: „Die EZB sorgt für Preisstabilität.“
Erklärung: Die Europäische Zentralbank hat die Aufgabe, die Geldpolitik für die Eurozone zu steuern, was die Geldschöpfung durch Banken betrifft.
Mindestreservesatz: Der aktuelle Mindestreservesatz liegt bei 1 %. Das bedeutet, dass Banken nur 1 % ihrer Einlagen als Reserve halten müssen und den Rest für Kredite verwenden können.
Der Artikel 127 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) besagt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) für die Preisstabilität in der Eurozone verantwortlich ist, was bedeutet, dass sie Maßnahmen ergreifen soll, um die Inflation niedrig und stabil zu halten. Dennoch führt die Schöpfung von Fiat Money zwangsläufig zu Inflation, da dieses Geld keinen intrinsischen Wert hat und nur durch das Vertrauen in die Regierung und die Zentralbank akzeptiert wird. Wenn Banken Geld schöpfen und Kredite vergeben, erhöht sich die Geldmenge im Umlauf, was den Wert des Geldes verringert und inflationäre Tendenzen verstärkt. Obwohl die EZB geldpolitische Instrumente wie Zinssatzänderungen und Mindestreserveanforderungen einsetzt, um die Inflation zu kontrollieren, bleibt die Tatsache bestehen, dass das System der Fiat Money-Schöpfung langfristig inflationär wirkt, unabhängig davon, wie die Statistiken möglicherweise interpretiert oder verfälscht werden.
Philosophische und Praktische Betrachtungen zu Fiat Money
Legitimität von Fiat Money
Die Diskussion über Fiat Money eröffnet tiefgreifende philosophische Fragen zur Natur des Geldes und seiner Legitimität. Fiat Money, das keinen intrinsischen Wert hat und nicht durch physische Vermögenswerte gedeckt ist, basiert ausschließlich auf dem Vertrauen in die ausgebende Autorität. Dies führt zu der kritischen Überlegung, ob es ethisch vertretbar ist, Geld „aus dem Nichts“ zu schaffen, insbesondere angesichts der damit verbundenen Risiken für die Wirtschaft und die individuelle Kaufkraft.
Inflation und ihre Auswirkungen
Ein zentrales Problem von Fiat Money ist die unvermeidliche Inflation, die aus einer übermäßigen Geldschöpfung resultiert. Diese Inflation verringert den Wert des Geldes und kann zu einer Verarmung der Bevölkerung führen, insbesondere der einkommensschwachen Haushalte, die am stärksten unter steigenden Preisen leiden. In diesem Kontext stellt sich die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit: Ist es fair, dass breite Bevölkerungsschichten unter den Folgen einer Geldpolitik leiden, die vor allem den Interessen der Finanzinstitute dient?
Zukunft des Fiat Money
Die Zukunft von Fiat Money könnte sich in den nächsten Jahren als problematisch erweisen. Angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten, wie geopolitischen Spannungen, Klimaänderungen und technologischem Wandel, könnte die Inflation weiter ansteigen. Wenn Regierungen und Zentralbanken weiterhin Geld in großem Umfang schaffen, könnte dies das Vertrauen in Fiat Money weiter untergraben und zu einer verstärkten Verwendung von Alternativen führen, wie Kryptowährungen oder Edelmetallen, als Mittel zur Wertaufbewahrung.
Risiko der wirtschaftlichen Instabilität
Darüber hinaus hat die Schaffung von Fiat Money Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität. Das Vertrauen in die Währung kann bei wirtschaftlichen Krisen schnell schwinden, was zu einem Verlust des Wertes und zu einem Vertrauensverlust in das gesamte Finanzsystem führen kann. Dies zeigt sich in Phasen hoher Inflation oder Hyperinflation, wo das Geld praktisch wertlos wird und die Menschen auf alternative Tauschmittel oder Währungen zurückgreifen müssen.
Notwendigkeit für Reflexion
Die Verwendung von Fiat Money erfordert von Individuen und Gesellschaften eine kritische Reflexion über den Wert des Geldes und seine Rolle in ihrem Leben. Geld sollte nicht nur als Zahlungsmittel betrachtet werden, sondern auch als ein Mittel, das gesellschaftliche Werte und Machtverhältnisse widerspiegelt. Die Frage nach der gerechten Verteilung von Ressourcen und der Verantwortung derjenigen, die Geldpolitik betreiben, bleibt in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung.
Mögliche Zeitspanne bis zur Abschaffung von Fiat Money
Die Abschaffung von Fiat Money ist ein komplexes Thema, das von zahlreichen Faktoren abhängt. In den nächsten 10 bis 20 Jahren könnte sich eine signifikante Veränderung im Geldsystem abzeichnen, insbesondere wenn alternative Währungen und Technologien wie Blockchain an Verbreitung gewinnen. Diese Entwicklungen könnten die Wahrnehmung von Geld und dessen Verwendung grundlegend verändern, sodass Fiat Money in seiner aktuellen Form möglicherweise obsolet wird.
Historische Fiat Money Systeme
1. Die Yuan-Dynastie (1271-1368)
Eines der ersten bekannten Beispiele für ein Fiat Money-System ist die Verwendung von Papiergeld in der Yuan-Dynastie in China. Kublai Khan führte 1271 ein System ein, bei dem Papiergeld ohne einen physischen Gegenwert, wie Gold oder Silber, ausgegeben wurde. Dieses System existierte bis zum Fall der Yuan-Dynastie und führte zu einer Hyperinflation, als zu viel Geld in Umlauf gebracht wurde.
2. Die Ming-Dynastie (1368-1644)
Nach dem Sturz der Yuan-Dynastie führte die Ming-Dynastie weiterhin Papiergeld ein, das als Fiat Money fungierte. Das System war anfänglich erfolgreich, aber die übermäßige Schöpfung von Geld führte letztendlich zu einer Inflation und zum Zusammenbruch des Geldsystems in der späten Ming-Dynastie.
3. Die Französische Revolution (1789-1799)
Während der Französischen Revolution führte die französische Regierung 1790 Papiergeld ein, bekannt als „Assignaten“. Dieses Fiat Money wurde zur Finanzierung von Staatsausgaben verwendet, was jedoch zu einer hohen Inflation führte. Das System hielt nur bis 1796, als es aufgrund des Vertrauensverlusts und der Inflation zusammenbrach.
4. Die Vereinigten Staaten während des Bürgerkriegs (1861-1865)
Um die Kriegskosten zu decken, führte die US-Regierung während des Bürgerkriegs die „Greenbacks“ ein, ein Papiergeld, das nicht durch Gold oder Silber gedeckt war. Obwohl es anfangs erfolgreich war, führte die Überproduktion von Greenbacks zu einer hohen Inflation. Dieses System endete nach dem Krieg, als der Goldstandard wiederhergestellt wurde.
5. Die Abkehr vom Goldstandard (20. Jahrhundert)
Nach dem Ersten Weltkrieg begannen viele Länder, den Goldstandard schrittweise aufzugeben. Die USA verabschiedeten 1933 Gesetze, die den Besitz von Gold für Privatpersonen illegal machten, und führten 1971 vollständig den Fiat-Geldstandard ein. Dies bedeutete, dass das US-Dollar-System fortan vollständig auf Vertrauen basierte, ohne einen physisch gedeckten Wert.
6. Aktuelle Fiat Money Systeme (seit 20. Jahrhundert)
Heutige Fiat Money-Systeme existieren weltweit, wobei die meisten Länder auf Geld setzen, das nicht durch materielle Werte gedeckt ist. Beispiele sind der US-Dollar, der Euro und viele andere nationale Währungen. Diese Systeme sind durch Vertrauen in die ausgebenden Institutionen und deren Fähigkeit, die Wirtschaft zu steuern, legitimiert. Seit der globalen Finanzkrise 2008 haben Zentralbanken wie die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank umfangreiche Geldschöpfungsmaßnahmen durchgeführt, um die Wirtschaft zu stabilisieren, was erneut Fragen zur langfristigen Stabilität von Fiat Money aufwirft.

Mögliche Szenarien für das Ende des US-Dollars und des Euros
1. Wirtschaftliche Instabilität
Ein mögliches Ende des US-Dollars oder Euros könnte durch anhaltende wirtschaftliche Instabilität ausgelöst werden. Wenn hohe Inflation, wirtschaftliche Ungleichheit und stagnierendes Wachstum anhalten, könnte das Vertrauen in diese Währungen erheblich erodieren. Dies könnte zu einem schnellen Wertverlust führen und dazu, dass die Menschen alternative Währungen oder Rohstoffe als Tauschmittel bevorzugen.
2. Geopolitische Veränderungen
Geopolitische Ereignisse, wie der Aufstieg neuer globaler Wirtschaftsmächte oder Konflikte, könnten ebenfalls das Ende des US-Dollars und des Euros herbeiführen. Ein Verlust des globalen Einflusses der USA oder der EU könnte dazu führen, dass andere Länder, insbesondere Schwellenländer, versuchen, alternative Währungen zu etablieren oder ihre eigenen Währungen als Handelswährungen zu verwenden. Dies könnte langfristig die Rolle des Dollars und des Euros in internationalen Transaktionen untergraben.
3. Technologische Entwicklungen
Der zunehmende Einfluss von Kryptowährungen und digitalen Währungen könnte ebenfalls eine Bedrohung für den US-Dollar und den Euro darstellen. Sollten digitale Währungen in der breiten Masse akzeptiert werden, könnten sie Fiat Money ersetzen. Insbesondere Stablecoins, die an traditionelle Währungen gekoppelt sind, könnten eine Alternative bieten, die den Menschen ein stabileres Wertaufbewahrungsmittel und Zahlungsmittel bietet.
4. Systemische Krisen
In einem Szenario von systemischen Finanzkrisen könnten Banken zusammenbrechen oder das Vertrauen in das gesamte Finanzsystem verloren gehen. Solche Krisen könnten durch die übermäßige Schöpfung von Geld, den Verlust der Kaufkraft oder massive Kreditausfälle ausgelöst werden. In solchen Fällen könnten Menschen gezwungen sein, alternative Systeme zu entwickeln, um Wert und Vertrauen wiederherzustellen, was letztlich zur Ablösung von Fiat Money führen könnte.
5. Zeitrahmen
Es ist schwierig, einen genauen Zeitrahmen für das mögliche Ende des US-Dollars oder Euros festzulegen. Viele Experten glauben, dass solche Veränderungen schrittweise über mehrere Jahrzehnte hinweg geschehen könnten, während andere eine plötzliche und disruptive Veränderung als möglich erachten. Szenarien, die wirtschaftliche oder geopolitische Krisen vorsehen, könnten innerhalb der nächsten 10 bis 30 Jahre eintreten, während technologische Entwicklungen in den kommenden 5 bis 15 Jahren schnellere Veränderungen bewirken könnten.
Insgesamt könnten hypothetische Schätzungen folgendermaßen aussehen:
- US-Dollar: Mögliche signifikante Veränderungen könnten zwischen 2030 und 2050 auftreten.
- Euro: Ähnliche Szenarien könnten für den Euro gelten, wobei ein Übergang oder eine Ablösung bis 2030 bis 2050 möglich erscheint.
Anstieg der Goldnachfrage und das schwindende Vertrauen in Fiat Money

In den letzten Jahren hat das Vertrauen in Fiat Money, wie den US-Dollar und den Euro, erheblich abgenommen. Diese Entwicklung hat zu einem explosiven Anstieg der Nachfrage nach Gold geführt, das als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gilt. Aktuell liegt der Preis für eine Unze Gold bei 2.722,25 USD, was die wachsende Besorgnis über die Stabilität von Papierwährungen widerspiegelt.
Für die Superreichen und große Banken sind die erzielten Zinsen und die Gewinne aus Aktien derzeit von geringer Bedeutung, da sie zunehmend das Gefühl haben, dass die Risiken im Fiat-System überwiegen. Statt sich auf kurzfristige Gewinne zu konzentrieren, ziehen es diese Investoren vor, ihr Vermögen in Gold umzuschichten. Die Flucht in Gold ist ein klarer Ausdruck des wachsenden Misstrauens gegenüber den monetären Systemen und der Inflation, die durch exzessive Geldschöpfung und geopolitische Spannungen weiter angeheizt wird.
Die Mächtigen und Wohlhabenden sind sich der Unsicherheiten bewusst und reagieren, indem sie Gold als strategisches Asset in ihren Portfolios priorisieren. Diese Entwicklung zeigt nicht nur den Anstieg der Goldnachfrage, sondern auch die Veränderung in den Prioritäten der Investoren, die ihre Vermögenswerte absichern wollen, während das Vertrauen in Fiat Money schwindet. In einer Zeit, in der alles, was mit Fiat-Währungen zu tun hat, an Bedeutung zu verlieren scheint, wird Gold immer mehr zur bevorzugten Wahl für diejenigen, die an langfristiger Stabilität und Werterhalt interessiert sind.
Prognose für den Goldpreis bis 2030 im Kontext von Fiat Money

Angesichts des schwindenden Vertrauens in Fiat Money und der anhaltenden Unsicherheiten auf den globalen Märkten ist es plausibel, dass der Goldpreis bis 2030 erheblich steigen könnte. Wenn die Inflation weiterhin steigt und die Zentralbanken ihre geldpolitischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft verstärken, wird das Vertrauen in Papierwährungen weiter erodieren. Dies könnte dazu führen, dass immer mehr Investoren, einschließlich der Superreichen und großen Banken, verstärkt in Gold investieren, um ihre Vermögen abzusichern.
Schätzungen zufolge könnte der Goldpreis in den kommenden Jahren auf 4.000 bis 6.000 USD pro Unze steigen, abhängig von der Entwicklung der Inflation, geopolitischen Spannungen und der allgemeinen Wirtschaftslage. Sollte die Fiat-Währungsinflation außer Kontrolle geraten oder sich eine neue Finanzkrise anbahnen, könnte die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen weiter zunehmen. Die Kombination aus wachsendem Misstrauen gegenüber Fiat Money und der Suche nach stabilen Vermögenswerten könnte somit den Goldpreis in den kommenden Jahren stark beeinflussen.
In diesem Kontext könnte Gold nicht nur als Wertspeicher dienen, sondern auch als strategisches Investment, das in einem zunehmend unsicheren finanziellen Umfeld von entscheidender Bedeutung wird. Mit einer prognostizierten Preissteigerung könnte Gold bis 2030 zu einer der gefragtesten Anlagen werden, während Fiat Money weiterhin an Glaubwürdigkeit verliert.
Fiat Money-Geldsystem als moderne Sklaverei
Das Fiat Money-Geldsystem ist eine moderne Form der Sklaverei, da es Menschen in einen Teufelskreis von Schulden und Abhängigkeit zwingt. In einem System, in dem Geld durch Kreditschöpfung aus dem Nichts entsteht, sind Individuen und Staaten gezwungen, ständig neue Schulden aufzunehmen, um ihre Lebenshaltungskosten, Bildung und Gesundheitsversorgung zu decken.
🔹 Staatliche Verschuldung und ihre Folgen: Die Staaten, die im Fiat Money-System stark verschuldet sind, müssen immer höhere Steuern erheben, um ihre Schulden zu bedienen. Diese steigenden Steuern belasten die Bürger zusätzlich und verringern deren Kaufkraft. Gleichzeitig führt die automatische Inflation dazu, dass das Geld kontinuierlich an Wert verliert, was die Lebenshaltungskosten erhöht. Die Bevölkerung wird somit zu einer Form von Sklaverei gedrängt, da sie mit einem immer kleiner werdenden Teil ihres Einkommens auskommen muss und die Grundbedürfnisse zunehmend teurer werden.
Diese Schuldenbindung führt dazu, dass Menschen in einem ständigen Wettlauf leben, um ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, während die reale Kaufkraft ihres Geldes durch automatische Inflation erodiert wird—ähnlich einem Esel, der eine Möhre vor der Nase hat, ohne sie jemals erreichen zu können. Die Abhängigkeit von Banken und Finanzinstituten, die das Geld kontrollieren und bestimmen, wann und wie es ausgegeben wird, schafft eine Dynamik, in der die Freiheit und Selbstbestimmung der Einzelnen erheblich eingeschränkt wird. Viele Menschen finden sich in einem System wieder, das sie im Wesentlichen versklavt, indem es ihnen die Möglichkeit nimmt, unabhängig zu wirtschaften und zu prosperieren. Dieses System fördert ein Gefühl der Hilflosigkeit und Unterordnung, da die Mehrheit der Menschen den wahren Wert ihrer Arbeit und ihres Lebens durch ein künstliches, inflationäres Währungssystem verliert.

Schlussfolgerungen zur aktuellen Finanzsystemkrise und individuelle Transformation
Angesichts der gegenwärtigen Finanzsystemkrise wird klar, dass die einzige Möglichkeit, die Banken am Leben zu erhalten, darin besteht, weiterhin Geld zu schaffen. Dies geschieht durch eine fortwährende Erhöhung von Schulden und Inflation. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich das Blatt wendet und die Menschen nicht mehr bereit sind, neue Kredite aufzunehmen, während gleichzeitig die Zahlungsausfälle zunehmen, weil viele ihre laufenden Kredite nicht mehr bedienen können. Dann wird die Ausweitung des Geldes enden, und eine Schrumpfung in nie gekanntem Ausmaß wird einsetzen.
Es ist entscheidend, die Schwächen des derzeitigen Systems zu erkennen und diese Erkenntnisse zu unserem Vorteil zu nutzen. Hier sind einige Überlegungen, die heute von Bedeutung sind:
🔹 Entlarven Sie die Machtstrukturen innerhalb des Finanzsystems. Großbanken und Finanzinstitute, die in einem korrupten System agieren, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Verbraucher sollten darüber nachdenken, wo sie ihr Geld anlegen und ob sie das Vertrauen in diese Institutionen aufrechterhalten können.
🔹 Meiden Sie die Massenmedien, die oft vorgefilterte Nachrichten verbreiten, um den Status quo aufrechtzuerhalten. Die Kontrolle über Informationen durch einige wenige große Konzerne bedeutet, dass unabhängige und objektive Nachrichten schwer zu finden sind. Das Internet bietet jedoch Möglichkeiten für einen freien Informationsfluss, der genutzt werden sollte.
🔹 Hinterfragen Sie die militärische Intervention und die Rolle, die sie im globalen Finanzsystem spielt. Militärs sind oft im Dienst von Konzernen, nicht der Allgemeinheit. Die humanitären Kosten sind hoch, und viele, die für diese Institutionen kämpfen, leiden an den Folgen.
🔹 Denken Sie über Ihre Abhängigkeit von traditionellen Energiequellen nach. Nachhaltige Energiealternativen wie Solar- und Windkraft sind zunehmend erschwinglich. Indem Sie auf erneuerbare Energien umsteigen, können Sie sowohl Kosten sparen als auch zur Lösung der Energiekrise beitragen.
🔹 Hinterfragen Sie das politische System und den Einfluss von Unternehmenslobbyisten. In einem monetären System ist echte Demokratie oft eine Illusion. Statt sich auf die Wahl zwischen zwei großen Parteien zu konzentrieren, sollten wir uns auf die Schaffung von Veränderungen und alternativen Systemen konzentrieren, die die Bedürfnisse der Bürger in den Mittelpunkt stellen.
🔹 Engagieren Sie sich in sozialen Bewegungen, die sich für Veränderungen einsetzen. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten wächst, können kollektive Anstrengungen bedeutende Auswirkungen haben. Jeder Einzelne kann zur Veränderung beitragen, indem er sich informiert und aktiv wird.
Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Sie können weiterhin in einem System leben, das auf Schulden und Unsicherheit basiert, oder Sie können aktiv nach Lösungen suchen, die eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft ermöglichen. Die wirkliche Veränderung muss von innen kommen. Jeder von uns hat die Möglichkeit, seinen Teil zur Transformation der Gesellschaft beizutragen. Es liegt an uns, die Herausforderungen anzunehmen und neue Wege des Denkens und Handelns zu entwickeln.
Verstehen heißt, sich zu transformieren. Jeder von uns ist sowohl Lehrer als auch Schüler in diesem Prozess. Indem wir das Trennende hinter uns lassen und uns auf das Gemeinsame besinnen, können wir an einer besseren Zukunft arbeiten, in der jeder die Chance hat, sich zu entfalten und zu wachsen.
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